Das Mosaik der summativen Beurteilung:

Die Herausforderung »Beurteilung« gehen viele Schulen gemeinsam an. Damit gelingt es ihnen, den Lehrpersonen durch Beurteilungsgrundsätze und eine darauf aufbauende gemeinsame Praxis Sicherheit und Orientierung zu bieten. Das Mosaik der summativen Beurteilung vereint dabei die wesentlichen Merkmale einer kompetenzorientierten, summativen Beurteilung als Bausteine, die sich gegenseitig ergänzen.

von

Gerold Brägger

Gerold Brägger, M.A., ist Leiter und Gründer der IQES-Plattform und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch. Er ist Erziehungswissenschaftler, Schulberater, Lehrerbildner, Autor von pädagogischen Fachbüchern und Lernmitteln sowie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift PÄDAGOGIK: www.IQESonline.net www.schulentwicklung.ch Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluation, Digitale Medien in Schule und Unterricht, kompetenzorientierter Unterricht und selbstkompetentes Lernen, Schulleitung, Gute gesunde Schulen, Schulentwicklung in Netzwerken und Bildungsregionen. Publikationsliste herunterladen Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch Publikationen von Gerold Brägger im Beltz Verlag

und

Nicole Steiner

Nicole Steiner, MA, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Mitglied Beratungsteam schulentwicklung.ch, Pädagogin, Psychologin, Illustratorin und Theaterpädagogin. Als Primarlehrerin hat sie langjährige Praxiserfahrung, vorwiegend an Schulen mit integrativer Schulungsform. Sie erstellt und betreut Konzepte für Lese- und Schreibförderung, Feedback und Begabtenförderung. Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch

Bausteine und Werkzeuge der formativen Bewertung

Titel summativ Baustein 1 summativ Baustein 3 summativ Baustein 2 summativ Baustein 5 summativ Baustein 6 summativ Baustein 4 summativ

Klicken Sie auf eine der Waben und Sie kommen zur Beschreibung der einzelnen Bausteine und der damit verknüpften Werkzeuge und Praxistexte.

Das Mosaik der summativen Beurteilung verbindet bewährte Elemente einer kompetenzorientierten Beurteilungspraxis. Es verknüpft inhaltliche und methodische Bausteine, die im Verbund entwickelt werden und sich gegenseitig verstärken.

Die Praxis der summativen Beurteilung baut auf einer stärken- und ressourcenorientierten Feedbackkultur auf, knüpft daran an und ermöglicht Lehrpersonen eine abschließende, bilanzierende Gesamtbeurteilung entlang derselben, bereits bekannten, kompetenzorientierten Lernziele und Qualitätskriterien.

Summative Beurteilung als Herausforderung für Professionalität

Summative Beurteilung zieht nach kürzeren oder längeren Lernabschnitten abschließend Bilanz darüber, ob die Lernziele und Kompetenzen erreicht wurden. Sie bewertet den Leistungs­stand und den Lernerfolg während einer bestimmten Zeit. Leistungen und Lernprodukte werden mittels Punktzahl, Prädikat oder Noten beurteilt. Summative Beurteilungen bilden die Grundlage für Qualifikationen, Zeugnisse, Selektions­entscheide und Abschlüsse. Deshalb sind die Anforderungen an eine nachvoll­ziehbare, vergleichbare, aussagekräftige Beur­teilung als professioneller Ermessensentscheid hoch.
Summative Beurteilung setzt klare Bewertungs­maßstäbe und -grundsätze voraus:
  • Die Beurteilungskriterien sind transparent.
  • Das Erreichen kompetenzorientierter Lernziele wird nachvollziehbar beurteilt.
  • Lernprodukte und weitere Schülerleistungen werden mit Kriterien bewertet.
  • Kompetenzen können auf verschiedene Weise gezeigt werden. Es werden vielfältige Leistungsnachweise mit handlungs-, produkt- und prozessorientierten Bewertungsformen eingesetzt.
  • Die Beurteilung macht Leistungen und Kompetenzstand auf eine Weise sichtbar, die Lernende und ihre Eltern schnell und effizient erfassen können.

Ein professioneller Ermessensentscheid

»Beurteilen ist eine Tätigkeit, die selbst mit wohlwollendster Absicht durchgeführt, gewissen Gefahren ausgesetzt ist. Vorurteile, Stereotypen, Wahrnehmungsverzerrungen, persönliche wie berufsspezifische Wahrnehmungsmuster sind einige derjenigen Faktoren, die unsere Wahrnehmung und Beurteilung von Menschen beeinflussen. Es handelt sich um Einflüsse, die das Beobachten unbewusst steuern und zu höchst subjektiven, engen und willkürlichen Urteilen führen können. Beobachten in pädagogischer Absicht, das heißt mit dem Ziel, bewusst Entwicklungen zu fördern und zu lenken, muss sich dieser Einflüsse bewusst sein und diese so weit als möglich bei der Urteilsbildung berücksichtigen.« (Vögeli-Mantovani, 1991, zit. in Nüesch et al., 2008, S. 12) Bewertung beruht immer auf der Wahrnehmung des Bewertenden. Gleichzeitig beeinflussen Wünsche, Einstellungen, Erfahrungen und Bedürfnisse unsere Wahrnehmung: Sie ist und bleibt subjektiv – und eine professionelle Ermessens­entscheidung. Umso wichtiger ist es, sich die Funktionen einer Bewertung, deren Maßstäbe und Bezugsnormen sich und den Lernenden bewusst zu machen und im kollegialen Austausch zu reflektieren.
Beurteilung
formativ
summativ
prognostisch
Lernen …
ermöglichen
unterstützen
begleiten
begünstigen
fördern
bilanzieren
abschließend
dokumentieren
für Zukunfts-
entscheide nutzen
Den Fokus legen auf …
Lernentwicklung
Leistungs- und Kompetenzstand nach einem längeren Zeitraum
Schul- und Entwicklungs-
laufbahn

Die unterschiedlichen Funktionen der Beurteilung

Funktionen

Bewertung und Beurteilung haben in der Schule von heute unterschiedliche, je nach Situation sogar widersprüchliche Aufgaben zu erfüllen:

Da ist der Anspruch, durch (formative) Bewertung das individuelle Lernen der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen damit echte Lernfortschritte zu ermöglichen. Und gleichzeitig fordern Schule und Gesellschaft eine verantwortungsvolle, genaue, nachvollziehbare Selektion (summative Beurteilung), die oft nur einen geringen positiven Einfluss auf das Lernen hat (vgl. Hattie 2014), aber Voraussagen zur weiteren Schul- und Entwicklungslaufbahn machen sollte (prognostische Funktion).

Das Spannungsfeld zwischen Fördern und Auslesen ist ein klassisches Dilemma. Dilemmas lassen sich nicht lösen, wir können nur versuchen, mit ihnen besser und bewusster umzugehen.

Eine professionelle Beurteilung baut auf dieser Tatsache auf, indem sie darauf achtet, sich der Bedeutung von unterschiedlichen Erwartungen, Voraussetzungen und Anforderungen bewusst zu sein und sie genau zu kennen. Sie setzt klare Beurteilungsmaßstäbe (voraus) und ist sich unterschiedlicher Bezugsnormen bewusst. Leistungserwartungen in Form von kompetenzorientierten Lernzielen und Qualitätskriterien für Lernprodukte und -leistungen sind den Lernenden von Beginn weg bekannt, begleiten sie als Referenzwerte durch individuelle und kooperative Lernprozesse in Form von formativen Rückmeldungen und bleiben ebenso Grundlage für die abschließende, summative Beurteilung. Kompetenzorientierte Beurteilung denkt vom Ende her, ist Teil der Unterrichtsplanung und bedient sich einer großen Vielfalt von Leistungsbeurteilungen.

Kompetenzorientierte Beurteilung ist anspruchsvoll und erfordert eine gemeinsame Kultur und Praxis. Es geht darum, fachliche und überfachliche Kompetenzen und Leistungen transparent und fair beurteilen zu können. Indem geeignete Lernziele und Kriterien qualitativ bestimmt und ausgewählt werden, individuelle und kooperative Lernprozesse initiiert und durch formatives Feedback begleitet werden. Indem vielfältige und ziel- und kriterienbezogene Leistungsbelege entwickelt werden und vor allem auch, indem alle am Lernen beteiligten Personen einbezogen werden. Beurteilungsdossiers und Portfolios als Dokumentationen können dabei wertvolle Hilfe leisten.

Aus Sicht der Lernenden ist es unabdingbar, dass Lehrpersonen Lern- und Leistungssituationen entflechten: Für die Lernenden ist immer klar, ob sie sich in einer Lernsituation oder in einer Prüfungssituation befinden. Der überwiegende Teil des Unterrichts besteht aus angstfreien Lernsituationen, in denen die Schülerinnen und Schüler Fehler machen und daraus lernen dürfen.

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Neue Formen der Leistungsbeurteilung

Seit mehreren Jahren wird in der pädagogischen Literatur von neuen Formen der Leistungsbeurteilung gesprochen. Was damit gemeint ist und warum sie an den Schulen gebraucht werden, erläutert Felix Winter in diesem Leitfaden.

Autor/Autorin: Felix Winter

Umfang/Länge: 48 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Fördernde Bewertung

Konzept und Erfahrungen

Prüfen und Bewerten gehören zur alltäglichen Arbeit von Lehrkräften. Spätestens seit Ende der 90er Jahre hat sich der Lern-und Leistungsbegriff verändert. Dies erfordert eine veränderte Beurteilungskultur. Fördernde Bewertung ist breit und lernprozessbegleitend angelegt, erfolgt individualisiert und soll in das Konzept einer Schule integriert werden. Lernende werden dabei in die Auswahl der Inhalte und die Festlegung der Bewertungskriterien einbezogen. So steigert fördernde Bewertung das Selbstwertgefühl und weckt die Lust und Freude am Lernen. (Methoden und Instrumente: Beurteilungskriterien Haikus, Portfolio)

Autor/Autorin: Sabine Geist

Herkunft: PÄDAGOGIK 2/12, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 4 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Baustein 1

Erreichen kompetenzorientierter Lernziele beurteilen

Summative Beurteilungen orientieren sich an bekannten, verständlich formulierten und transparenten kompetenzorientierten Lernzielen.

Viele Kompetenzbeschreibungen aus Lehr- und Bildungsplänen sind im Unterricht nicht direkt umsetzbar. Die Kompetenzen beschreiben auf einer oft recht hohen Abstraktionsstufe, was Lernende können sollen. Sie müssen deshalb für den Unterricht konkretisiert, »übersetzt« und in einzelne Teilkompetenzen zerlegt werden. Lernziele werden so für die Schüler:innen verstehbar. »Verstehbar« bedeutet dabei nicht dasselbe wie »unmittelbar verständlich«, deshalb ist es für Lernende hilfreich, wenn Lehrpersonen die Lernziele mit Beispielen illustrieren.

Kompetenzorientierte Lernziele sind wichtige Bezugspunkte für formatives Feedback und Selbstbewertung und legen sachliche Bezugsnormen für die summative Beurteilung des Kompetenzstands fest. Das ist anspruchsvoll für die Lehrperson, da sie sich bereits zu Beginn eines Lernsettings vergewissern muss, ob und auf welche Art und Weise die formulierten Lernziele auch wirklich überprüfbar sind.

Werkstatt

Kompetenzorientierte Lernziele formulieren – Werkstatt

Lernziele mit Verben als Handlungsziele formulieren – und dabei deutlich machen, auf welche Stufe des Könnens und Wissens sie sich beziehen. Ein Vorschlag für die Partner- und Teamarbeit.

Autor/Autorin: Frido Koch, Gerold Brägger, Nicole Steiner

Umfang/Länge: 1 Seite

Aus: Werkstatt Bloom

Fächer: alle Fächer, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen

Kompetenzorientierte Lernziele: Sachliche Bezugsnormen für die summative Beurteilung

Kompetenzorientierte Lernziele mit Bezug auf Lehr- und Bildungspläne bieten Lernenden Orientierung vor- und während des Lernprozesses. Sie unterstützen die Lehrperson dabei, geeignete Wege, Instrumente und Strategien anzubieten, damit diese Ziele auch erreicht werden können und Kompetenzen sichtbar werden. Ich kann-Formulierungen helfen Kindern/Jugendlichen zu erkennen und zu überprüfen, über welche Teilkompetenzen sie schon verfügen und Klarheit darüber zu gewinnen, welche sie noch erwerben können und müssen. Kompetenzorientiert formuliert werden Ziele beobachtbar und damit auch überprüfbar.

Instrumente

Kompetenzkarten für Schüler:innen

Beispiele von Kompetenzkarten

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 8 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Vorlage Kompetenzkarte

Word-Vorlagen zu drei Varianten: 1) Einfache Karten, 2) Einschätzskala mit Prozenten, 3) Ampel-Einschätzung

Autor/Autorin: IQES online

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Kompetenzbogen für Selbsteinschätzung oder Beurteilung durch Lehrperson

Beispiele von Kompetenzbogen

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 5 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Vorlage Kompetenzbogen

Word-Vorlagen für Kompetenzbogen zur Selbsteinschätzung, Peerfeedback und Bewertung durch Lehrpersonen

Autor/Autorin: IQES online

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Kompetenzbogen für Selbst- und Fremdeinschätzung

Beispiel eines Kompetenzbogens

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 1 Seite

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Bewertungsbogen mit kompetenzorientierten Lernzielen bieten eine einfache Struktur für den Lerndialog. Sie übersetzen Kompetenzen in eine verständliche Lernziel-Sprache und fördern lernwirksame Vergleiche zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung.

Bausteinheft 4: Jeder Schritt ist ein Fort-Schritt

Kompetenzraster schaffen Transparenz

Wenn schulisches Lernen mehr sein soll als sich von Hürde zu Hürde zu schleppen, brauchen die Schülerinnen und Schüler Erfolgserlebnisse. Immer und immer wieder. Die Schule muss als erfolgreich und Sinn stiftend erlebt werden. Bezogen auf Standards heisst das nun: Standards müssen nicht nur eine Orientierungshilfe sein, sie müssen auch Erfolge garantieren. Kompetenzraster können helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Autor/Autorin: Andreas Müller

Umfang/Länge: 13 Seiten

Aus: Handbuch Personalisiertes Lernen

Fächer: Fächerübergreifend / Fächerverbindend

Stufen: alle Stufen

Kompetenzraster – Checklisten –Wochenpläne

Individualisierung und Selbstregulation im Jahrgang 5 einführen

Wie können Kompetenzraster helfen, den Lernprozess selbst zu steuern und den Lernstand selbst zu beschreiben? Wie müssen die entsprechenden Materialien und Trainingsmöglichkeiten gestaltet sein? Vor zwei Jahren wurde das Lernen an der Max-Brauer-Schule neu organisiert. Der Beitrag beschreibt Erfahrungen bei der Einführung von Selbstreguliertem Lernen und zeigt, wie Kompetenzraster dabei helfen können.

Autor/Autorin: Tim Hagener

Herkunft: PÄDAGOGIK 7-8/07, Lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 6 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Mit Kompetenzrastern den Unterricht planen und bewerten

Erfahrungen zum Thema Kompetenzraster anhand einer Unterrichtssequenz zum Thema Wolkenbildung (im Fach Physik) in einer 9. Realschulklasse. Ziel war, in einem eher unbeliebten Fach möglichst gute Lernerfolge zu erzielen.

Autor/Autorin: Siegfried Bresler

Herkunft: Unterricht Physik, Nr. 99/100 2007

Umfang/Länge: 10 Seiten

Fächer: Natur und Technik / Biologie, Physik, Chemie

Stufen: 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe

Zielerreichendes Lernen (mastery learning)

Nach Hattie besonders lernwirksam:

Schüler:innen streben danach, ihre Kompetenzen zu entwickeln und betrachten Fähigkeit als etwas, dass durch vermehrte Anstrengung entwickelt werden kann

Lehrpersonen verständigen sich mit den Lernenden auf klare kompetenzorientierte Lernziele (die auf vertieftes Verstehen, gründliches Beherrschen und Können ausgerichtet sind)

Tacho Pfeil

Baustein 2

Mit Kriterien nachvollziehbar bewerten

Qualitätskriterien für Leistungen und Lernprodukte zeigen genauso wie die kompetenzorientierten Lernziele, wo der Fokus der summativen Beurteilung liegt.

Auch sie begleiten die Lernenden in ihrem Lernprozess und haben durch ihre Transparenz eine zusätzlich wichtige Funktion. Sie vermögen den Schüler:innen die Angst vor der »großen Unbekannten« zu nehmen. Eine summative Beurteilung ist nicht mehr die große, furchteinflößende Überraschung, sondern ein logischer Abschluss, der es den Lernenden ermöglicht, zu zeigen, was sie geschafft haben, was ihnen wie gelungen ist, wie sie versucht haben, die ihnen bekannten Beurteilungskriterien umzusetzen, zu erfüllen. Möglicherweise auch zu einem von ihnen individuell gewählten Zeitpunkt.

Praxisbeispiel

Kriterien für Leistungen und Lernprodukte: Sachliche Bezugsnormen für die summative Beurteilung

Wieso sind Qualitätskriterien für das Lernen so bedeutsam? Sie helfen,

  • ein gemeinsames Verständnis entwickeln
  • eine gemeinsame Sprache entwickeln
  • Motivation durch klare Vorstellungen über erwartete Leistungen zu fördern.

Qualitätskriterien ermöglichen inhaltliche Gespräche zwischen Lehrer und Lernenden, Schülerinnen und Schülern. Gespräche über Qualitäten, die gute Leistungen und Lernprodukte auszeichnen und auch die Frage zu stellen, wie man diese erreichen kann.

Instrumente

Kriterienkarten für Schüler:innen

Beispiele von Kriterienkarten für Verlaufsprotokolle Experiment, Nacherzählungen und Erlebnisgeschichten

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 7 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Kriterienbogen für Selbsteinschätzung oder Beurteilung durch Lehrperson

Beispiele Kriterienbogen für Nacherzählungen, Erlebnisgeschichten, Experimente, Verlaufsprotokolle, Bewerbungsmappen, Präsentationen für Projektarbeit, Briefe, Bewerbungsbriefe, Bildbeschreibungen, Kindergarten Leimen (Prozesskriterien)

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 16 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Vorlage Kriterienbogen

Word-Vorlagen für Kriterienbogen zur Selbsteinschätzung, Peerfeedback und Bewertung durch Lehrpersonen

Autor/Autorin: IQES online

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Kriterienbogen für Selbst- und Fremdeinschätzung

Beispiel eines Kriterienbogens

Autor/Autorin: IQES online

Umfang/Länge: 3 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Bewertungsbögen mit Qualitätskriterien für Schülerleistungen bieten die Möglichkeit eines konkreten, aufgabenbezogenen Feedbacks bzw. einer summativen Leistungsbeurteilung. Sie machen die Erfolgskriterien von Schülerarbeiten/Lernprodukten transparent und bilden einen verständlichen Bezugsrahmen, um sich mit den eigenen Leistungen auseinandersetzen. Sie bieten Lernenden die Chance, ihren eigenen Lernfortschritt zu erkennen. Sie ermöglichen individuelles Feedback an Lernende,- und sind dennoch praktikabel (Ankreuzverfahren, erprobte Instrumente).

Orientierung beim Lernen

Die Autoren plädieren dafür, regelmässig Rückmeldungen an die Lernenden zu geben und die Rückmeldungen in den Unterricht einzuplanen. Im Anhang finden sich eine Reihe von kriterienorientierten Bewertungsrastern für die Sekundarstufe.

Autor/Autorin: Ludger Brüning, Tobias Saum

Umfang/Länge: 10 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, alle Stufen

Wie lernen Schüler die Fähigkeit zur konstruktiven Rückmeldung?

Hilfen und Anregungen für ein gutes Miteinander

Wenn Schüler/innen bei der fördernden Bewertung eine aktive Rolle einnehmen sollen, dann sollten sie konstruktive Rückmeldungen lernen können. Auf was sollten Lehrer(innen) bei fördernder Bewertung selbst achten? Wie lernen Schüler/innen die eigenen Fähigkeiten und die der anderen differenziert einzuschätzen? Welche Instrumente können das Lernen konstruktiver Rückmeldungen unterstützen? (Methoden und Instrumente: Checkliste für eine fördernde Bewertung, Beobachtungskarten für ein kriteriengeleitetes Feedback nach einem Referat, Kriterienraster als Grundlage für die Bewertung durch Mitschüler und Lehrer, Beispiel Lerndialog, Reflexions- und Feedbackbogen zur Mitarbeit im Englisch, Dialogisches Tagebuch, Förderplan, Lernplan)

Autor/Autorin: Barbara Sanders-Mowka, Karen Beckmann

Herkunft: PÄDAGOGIK 2/12, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 5 Seiten

Fächer: alle Fächer, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen

Kreative Schülerarbeiten bewerten

Anregungen zum Umgang mit dem Spannungsverhältnis von Kreativität und Bewertung

Kreative Schreibaufgaben motivieren nicht selten zu besonderen Leistungen. Aber sollen und können sie bewertet werden? Und wenn ja: Welche Kriterien gibt es? Welche Aufgabe kann die Lerngruppe dabei übernehmen? Wie können die Rückmeldungen so qualifiziert werden, dass sie bei den Autorinnen und Autoren eine Entwicklung auslösen? Und welche Methoden und Verfahren der Bewertung sind dabei hilfreich? (Methoden und Instrumente: Kreatives Schreiben, Textentwürfe beurteilen, Bewertungskriterien für kreative Schülerarbeiten)

Autor/Autorin: Ulf Abraham

Herkunft: PÄDAGOGIK 4/14, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 4 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Baustein 3

Transparente Beurteilung und Bezugsnormen

Bezugsnormen sind Maßstäbe, mit denen Leistungen von Schüler:innen bewertet werden. Unterschiedliche Maßstäbe, denen wir uns im (Schul-)Alltag nicht immer bewusst sind!

Dabei ist die folgende Frage zentral:
Womit können wir das Lernergebnis vergleichen, um einen Lernerfolg festzustellen?

Die individuelle Bezugsnorm (personenbezogen)

Individuelle Leistungen werden mit früheren Leistungen derselben Person verglichen und zeigen auf diese Weise die persönlichen Lernfortschritte auf. Dies entspricht einer individuellen Förderung, ohne dass sich Lernende an anderen messen, mit anderen vergleichen müssen. Die eigene Entwicklung, der eigene Lernprozess steht im Zentrum, gemessen wird an den individuellen Möglichkeiten. Das Erkennen des eigenen Lernzuwachses wirkt motivierend und diese Selbstwirksamkeitserfahrung stärkt wiederum die Zuversicht in die eigenen Möglichkeiten.

Die sachliche Bezugsnorm (lernziel- und kriterienorientiert)

Leistungen werden mit Lernzielen oder Kriterien für gute Schülerleistungen verglichen (absoluter Maßstab). Aus dem Prozentanteil korrekter Ergebnisse ergibt sich personenunabhängig das Bewertungsergebnis.

Lehr- und Bildungspläne geben dafür Lernziele vor. Kriterien für Lernprodukte und Schülerleistungen gewinnen durch Kooperation an Tiefe. Gemeinsam im Schul- oder Jahrgangsteam Kriterien entwickeln, öffnet und erweitert die eigene Sichtweise. Sich mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam darüber auszutauschen, wann ein bestimmtes Produkt und/ oder eine Leistung »gut« ist, ebnet den Weg zur Selbsteinschätzung und schafft Transparenz und Sicherheit.

Die sachliche Bezugsnorm begünstigt eine positivere Einstellung zu den Lerninhalten und vermag auch die intrinsische Motivation zu fördern.

Die Kombination der Individual- und der Sachnorm ist für die kompetenzorientierte Beurteilung gewinnbringend:
Summative Beurteilung als Bewertung mit Bezug zu Lernzielen oder mit Kriterien für Leistungen und Lernprodukte
Formatives Feedback erfolgt zu Lernzielen oder Kriterien für Leistungen und Lernprodukte und zu individuellen Lernfortschritten.

Die soziale Bezugsnorm (gruppenorientiert)

Leistungen werden in Bezug zum Klassendurchschnitt (Normalverteilung) gemessen. Erst nach einem Test wird die Punktebewertung in Noten übersetzt und für die Durchschnittpunktzahl eine Note festgelegt.

Diese Bezugsnorm zeigt unmittelbar auf, wer über- oder unterdurchschnittlich gut abgeschnitten hat, vermag aber keine Aussage zum Grad der Erreichung von Lernzielen zu machen. Was wiederum für individuelle Lernfortschritte nicht förderlich ist!

Der Vergleich mit andern kann für konkurrenzorientierte leistungsstärkere Schüler:innen motivierend sein, für viele Lernende führt er aber zu Misserfolgserlebnissen und als Folge davon auch nicht selten zu Selbstzweifeln und einem starren Mindset.

Ein großer Nachteil ist auch die Tatsache, dass die gleiche Leistung in leistungsstarken Klassen schlechter bewertet wird als in einer leistungsschwächeren.

Untersuchungen zeigen: »Schüler, die vorwiegend nach der sozialen Norm beurteilt werden, sind misserfolgsängstlicher und haben mehr Schulangst als solche, die hauptsächlich nach der individuellen Norm beurteilt werden. Diese sind eher erfolgszuversichtlich und fühlen sich in der Schule weniger anonym behandelt. Sozial beurteilende Lehrkräfte glauben, dass Schülerleistungen sich auch in längeren Zeiträumen kaum gravierend ändern und dass sie deshalb auch ziemlich gut vorhersagbar sind. Sie richten dementsprechend ihre Erwartungen am angenommenen generellen Leistungsniveau ihrer Schüler aus. Für gute Schüler ist das ein bequemes Ruhekissen für schlechte eine schwere Hypothek.«

Werner Sacher: Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Klinkhardt 2099. S. 94

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Quellen: schulentwicklung.ch; Stern: Förderliche Leistungsbewertung, Wien 2008; Sacher: Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bad Heilbrunn 2009

Baustein 4

Leistungsnachweise kompetenzorientiert gestalten

Kompetenzorientierte Leistungsnachweise …

  • zeigen auf, was Lernende wissen, verstanden haben, was sie (anwenden, entwickeln, analysieren, bewerten, …) können – und was (noch) nicht.
  • geben der Lehrperson Auskunft über ihre Unterrichtspraxis.
  • geben den Eltern Auskunft über Leistungen und Kompetenzen ihres Kindes.
  • sind altersgemäß, interessant, alltags- und lebensnah.
  • sind auf unterschiedliche Weise, auf verschiedenen Wegen, mit »persönlicher Note« lösbar.
  • enthalten auch offene Aufgaben, bei denen verschiedene selbst entdeckte Lösungswege möglich sind.
  • beinhalten differenzierte Aufgaben mit gestuftem Schwierigkeitsgrad zur eigenen Auswahl, so dass sie sowohl für leistungsstärkere als auch für leistungsschwächere Schüler:innen eine Herausforderung darstellen und Lernerfolge ermöglichen.

Wie können kompetenzorientierte Leistungsnachweise gestaltet werden?

Kompetenzorientierte Leistungsnachweise brauchen Aufgaben mit Verarbeitungstiefe, die nicht nur Fakten und Daten abfragen, sondern Inhalte entlang aller Kompetenzstufen ansprechen: vom »Wissen« und »Verstehen«, über das »Anwenden« und »Analysieren« bis zum »Bewerten« und »Entwickeln«. In der begleiteten Auseinandersetzung mit den Anforderungen der gestellten Aufgaben können Lernende Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Was habe ich bereits gelernt/erreicht/verstanden?
  • Kann ich die Zusammenhänge in eigenen Worten erklären?
  • Kann ich das Gelernte bei einem anderen Problem anwenden?
  • Was fehlt mir noch? Wo brauche ich noch mehr Zeit für die Vertiefung? Wo brauche ich Hilfe?
  • Welches sind die nächsten Schritte in Richtung Ziel?

Werkzeuge: Kompetenzrad, Fragewürfel, Aufgabenmap

Hier finden Sie eine vertiefende Einführung sowie zahlreiche hilfreiche Werkzeuge für die Gestaltung von kompetenz­orientierten Leistungs­nachweisen für die summative Beurteilung.

IQES Fokus

Kompetenzorientierte Leistungsnachweise mit digitalen Medien gestalten

Planungstool: In sechs bewährten Schritten zu digitalen Aufgaben für kompetenzorientierte Leistungsnachweise

Werkzeuge für die Unterrichtsplanung mit digitalen Medien

Hier finden Sie Werkzeuge, Apps und Tools für die Gestaltung von Leistungsnachweisen mit digitalen Medien.

Leistung herausfordern

Aufgaben – Lernarrangements – Spannungsfelder

Lässt sich Leistung steigern durch ein Mehr an Druck, wie Viele meinen? Durch kognitive Leistungen, die auf Kosten von Motivation, Interesse und Freude entstehen? Oder durch herausfordernde Lernarrangements, durch passgenaue und vielfältige Aufgaben für unterschiedliche Leistungsmöglichkeiten, durch selbstbestimmte und selbstverantwortete Vorhaben, durch Erfolge, die mehr als alles andere motivieren?

Autor/Autorin: Andrea Albers, Susanne Thurn

Herkunft: PÄDAGOGIK 5/19, Lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 3 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Prüfungsformate im digital gestützten Unterricht

Lehrer:innen, die mit dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht die Zukunftsfähigkeit ihrer Schüler:innen fördern wollen, benötigen neue Formen der Leistungsüberprüfung. Welche modernen Formate gibt es? Wie kann man sie in der Schule von heute umsetzen – und darf man das überhaupt?

Autor/Autorin: Kathrin Stoffregen, Matthias Wysocki

Herkunft: PÄDAGOGIK 5/22, Lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 3 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Baustein 5

Vielfältige Leistungsnachweise und -bewertung

Zeitgemäße Lehr- und Lernkulturen erfordern neue, veränderte und vielfältige Leistungsnachweise und -bewertungen. Aktives, handlungsorientiertes, schülerzentriertes, individuelles und kooperatives Lernen verlangt nach erweiterten Beurteilungsformen und -anlässen.

Unterschiedliche Beurteilungssettings geben Aufschluss darüber, inwieweit die Lernenden bereit und fähig sind, ihr Wissen und Können in unterschiedlichen Situationen anzuwenden und zu nutzen. Wie lösen sie Aufgaben mit unterschiedlicher Verarbeitungstiefe, wie bewältigen sie Probleme?

Vielfältige Handlungs- und Anwendungssituationen, Aufgaben und Probleme zeigen echte und vertiefte Kompetenz. Und genau diese Vielfalt ist es, die auf einem breiten Beurteilungsrepertoire und diagnostischer Kompetenz der Lehrperson aufgebaut werden sollte.

Vielfältige Leistungsnachweise entwickeln – Werkstatt

Mit Hilfe der Kompetenzräder (analog/digital bzw. digital) und der Kompetenzmatrix vielfältige produkt- und handlungsorientierte Leistungsnachweise entwickeln. Ein Vorschlag für die Partner- und Teamarbeit.

Autor/Autorin: Frido Koch, Gerold Brägger, Nicole Steiner

Umfang/Länge: 1 Seite

Aus: Werkstatt Bloom

Fächer: alle Fächer, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen

Wie können kompetenzorientierte Leistungen erbracht, wahrgenommen und bewertet werden?

Die Form des Leistungsnachweises, die Art und Weise, wie Leistungen beurteilt werden, beeinflusst, wie gelernt wird. Dies bedeutet vor allem für ältere Schüler:innen: «Ich lerne so, wie ich geprüft werde!» Wird nur reines Wissen abgefragt, lerne ich die Inhalte auswendig… Soll ich auch in die Tiefe des Verstehens eintauchen können, muss ich auch Anwendungsaufgaben bewältigen, analysieren, bewerten, entwickeln, so erhöht sich die Chance, dass auch meine Auseinandersetzung mit Lerninhalten in die Tiefe gehen.

Kompetenzorientierte Beurteilung berücksichtigt Handlungs- und Anwendungskompetenzen, Kompetenzen, die zur Herstellung verschiedenster Produkte benötigt werden und den individuellen Lernfortschritt der Schüler:innen.

Es braucht also Form- und Methodenvielfalt: Lern- und Leistungsaufgaben mit unterschiedlichen Kompetenzniveaus genauso wie vielfältige Formen von Kompetenznachweisen.

Der Anspruch an vielfältige Leistungsnachweise in allen Fächern stellt Lehrpersonen vor Herausforderungen, zeigt aber gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten im eigenen Unterricht auf. Die Aufteilung in drei Handlungsfelder bietet Orientierung und Hinweise für eine Erweiterung des eigenen und des schulinternen Methodenrepertoires als Grundlage einer gemeinsamen Beurteilungspraxis.

Mit digitalen Medien zu substanziellen Kompetenznachweisen

Eine der größten Stär­ken digitaler Medien liegt darin, dass sie den Wandel von einer prüfungs­orientierten Leistungsfeststellung zu handlungs-, produkt- und transferorientierten Kompetenz­nachweisen befördern können. Die Palette an Lernprodukten und Handlungsproben, für die Lernende Wissen und Können praktisch anwenden und damit Kompetenzen demonstrieren können, ist breit: Sie reicht von klassischen analogen Lernprodukten (wie Aufsätzen, Vorführungen, Werkstücken oder Zeichnungen) über Medienprodukte (wie Blogs, Podcasts, Wikis, Erklärvideos oder multimediale Präsentationen) bis hin zu Portfolios, in denen Kompetenznachweise dokumentiert und reflektiert werden. Die Vielfalt an digitalen und analogen Lernprodukten und Handlungsproben erweitert die Formen der Ergebnissicherung, der Leistungserbringung und der Darstellung von Lernfortschritten und Kompetenznachweisen. Nicht zuletzt werden in digitalen Pro­jekten und bei kollaborativen Lernprodukten auch Gruppenleistungen sichtbar und gewürdigt, die in Schulen oder Schulsystemen, die dem traditionellen individualistischen Leistungsbegriff anhängen, schlicht ignoriert werden.

Lernprozesse sichtbar und einsichtig machen

Über die Arbeit mit Portfolios

Das Portfolio gilt als bedeutsames Verfahren, Lernen im Unterricht sichtbar zu machen – und zwar für den Schüler selbst wie auch für die Lehrkraft, Mitschüler und andere. Dieser Beitrag schildert Grundlagen und Ansätze von Portfolio-Arbeit im Unterricht sowie als Bewertungsverfahren, bei dem Schüler und Lehrkräfte zusammenarbeiten. Abschließend geht er auf Grenzen und Probleme der Methode ein.

Autor/Autorin: Pär Ellmin, Roger Ellmin

Herkunft: PÄDAGOGIK 12/10, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 5 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Portfolioarbeit im Unterricht

Orientierungspunkte und Indikatoren

In diesem Fachartikel werden Orientierungspunkte und Indikatoren für die Qualität von Portfolioarbeit verhandelt. Schulen, Teams oder Einzelne, die selbstreguliertes Lernen mit Portfolios im Unterricht unterstützen, können mit Hilfe dieser Kriterien die eigene Portfolioarbeit diskutieren.

Autor/Autorin: Felix Winter

Herkunft: PÄDAGOGIK 7-8/07, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 6 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Portfolioarbeit in der Sekundarstufe II

Das Gelungene fördern - Ein Dialog in Briefen

Dieser Beitrag dokumentiert Grundhaltungen, Verfahren und Beispiele, mit denen die Dokumentation der Schülerleistungen eingeführt und in einen schriftlichen Dialog zum selbstregulierten Lernen überführt werden können.

Autor/Autorin: Johanna Schwarz

Herkunft: PÄDAGOGIK 7-8/07, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 6 Seiten

Fächer: Fächerübergreifend / Fächerverbindend

Stufen: 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe

Baustein 6

Einbezug der Beteiligten-Lerndialoge fördern

Miteinander über das Lernen sprechen – dafür gibt es unzählige Möglichkeiten und verschiedenartige Formen.

Lerndialoge ermöglichen es Lehrpersonen und Schüler:innen, Lernentwicklungsgespräche zusätzlich den Eltern, Lern- und Leistungsentwicklungen gemeinsam einzuschätzen, Stärken und Schwächen zu erkennen und nächste, lösungsorientierte und wirksame Entwicklungsschritte zu skizzieren.

Solche Gespräche sind Teil einer auf Vertrauen und Wertschätzung beruhenden Beurteilungskultur und einer lernförderlichen Kooperation von Schüler:innen, Eltern und Lehrpersonen. Diese wiederum ist für eine positive Entwicklung und Lernbiografie von Kindern und Jugendlichen von zentraler Bedeutung.

»Auch Leistungsbeurteilungen sind Teil von Lerndialogen und Lernentwicklungsgesprächen. Auch, aber nicht ausschließlich! Denn es geht im Sinne der Kompetenzorientierung (für alle Beteiligten) nicht mehr nur darum, aus der ›beurteilungshoheitlichen‹ Position der Lehrperson Aussagen zum Leistungsstand und zum Verhalten möglichst schweigend entgegenzunehmen.

Vielmehr stehen Entwicklungen, (Lern-)Prozesse und die damit verbundenen Bedingungen im Zentrum des Interesses. Dazu sind verschiedene Perspektiven nicht nur unabdingbar, sondern eine echte Bereicherung für ein ganzheitliches, möglichst lückenloses und aussagekräftiges Bild.

Das ist (unter Umständen) ein Paradigmenwechsel: sich auf Augenhöhe begegnen, sich offen miteinander austauschen, gemeinsam analysieren und dabei gemeinsam Bedingungen zu schaffen, die für das Kind/ den Jugendlichen lern- und entwicklungsförderlich sind.

Eine gute Vorbereitung und professionelle Gesprächsführung stellen hohe Anforderungen an die Lehrperson. Gleichzeitig bedingen Lernentwicklungsgespräche aber auch veränderte Vorstellungen von Kooperation zwischen Lernenden, Eltern und Lehrpersonen. Gerade auch, was die komplexe Rolle der Schüler:innen angeht: Sie sind nicht nur Teilnehmer:innen, sondern auch hauptsächlicher »Gegenstand« des Gesprächs! Sie stehen im Zentrum!

Auch wenn es das Ziel ist, eine Kommunikation auf Augenhöhe in den Gesprächen zu realisieren, sind die Rollen doch unterschiedlich verteilt. Es obliegt der Lehrperson, die Gespräche zu «führen» und dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten mit ihren Anliegen zum Zuge kommen, und wo nötig Vereinbarungen getroffen werden.« (Winter 2008)

Wie ein Miteinander gelingen kann

Eltern sind für die Erziehung, Schulen für die Bildung zuständig: Lange Zeit galt dieses traditionelle Verständnis von zwei getrennten Welten mit wenig Berührungspunkten. Heute befinden sich Schule und Elternhaus auf einem Weg in Richtung einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.

Eltern interessieren sich zunehmend mehr dafür, …

  • was ihre Kinder in der Schule erleben und lernen,
  • ob sie sich dort wohlfühlen und sich entfalten können.

Eltern schauen genauer hin, …

  • wie der Unterricht gestaltet wird,
  • welche pädagogischen Konzepte Anwendung finden und
  • inwiefern die Beurteilung ihres Kindes angemessen ist.

Die Schule …

  • leistet zunehmend mehr Erziehungsarbeit,
  • hat ihren Aufgabenbereich stark in diese Richtung erweitert,
  • fördert und beurteilt Kinder viel umfassender als früher
  • vermittelt Kindern nicht nur Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch überfachliche Kompetenzen wie Selbständigkeit, Konfliktfähigkeit oder Umgang mit den eigenen Gefühlen.

In Elterngesprächen kommen nun deutlich häufiger klassische Erziehungsthemen zur Sprache.

Darunter fallen Hinweise, dass man die Selbständigkeit des Kindes mehr fördern, den Medienkonsum einschränken, eine schulpsychologische Abklärung einleiten oder an der Ausdauer des Kindes arbeiten sollte.

Ein Teil der Eltern empfindet dies als Unterstützung, andere fühlen sich dadurch in ihrer elterlichen Kompetenz hinterfragt.

Quelle: FritzFränzi. Das Elternmagazin, Ausgabe 10/21

Kooperation als Gewinn für alle

Von einer gelingenden und von gegenseitiger Wertschätzung geprägter Kooperation zwischen Elternhaus und Schule profitieren alle Beteiligten.

Die Kinder und Jugendlichen, indem …

  • sie sich als Partner:innen im Dreieck »Lernende – Schule – Eltern« wahr- und ernstgenommen fühlen.
  • ihr Lernen auf einer konstruktiven, von gegenseitiger Wertschätzung geprägter Beziehungsgrundlage stattfinden kann.
  • sie sich aufgehoben und getragen fühlen.

Die Lehrpersonen und die Schule, indem …

  • sie sich als Partner:innen im Dreieck »Lernende – Schule – Eltern« wahr- und ernstgenommen fühlen.
  • Kommunikation und Zusammenarbeit verbessert werden können.
  • sie in den Eltern Partner:innen zur Prävention von Konflikten finden („offene Türen werden nicht eingerannt“).
  • sie die Perspektive der Eltern und deren Wissen unter professioneller Sicht als eine Bereicherung empfinden können.
  • Raum und Inputs für Hinweise für Veränderungen und Entwicklungen entstehen.
  • Wertschätzung und ein vertieftes Verständnis für die eigene Arbeit möglich werden.
  • sie vermehrte Unterstützung in der pädagogischen Arbeit dank besserer Verständigung erhalten.
  • die Früherkennung von Problemen möglich wird.

Die Eltern, indem sie …

  • sich als Partner:innen im Dreieck »Lernende – Schule – Eltern« wahr- und ernstgenommen fühlen.
  • Möglichkeit sehen und wahrnehmen, um eigene Anliegen einzubringen.
  • das Schulleben aktiv mitgestalten.
  • Wertschätzung für ihren geleisteten Beitrag zur Erziehung und Bildung der Kinder/ Jugendlichen erfahren.
  • Möglichkeiten sehen, ihre Mitverantwortung am Gelingen von Erziehung und Bildung wahrzunehmen.
  • einen vertieften Einblick in die Arbeitsweise der Lehrperson und der Institution Schule bekommen.
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Werkzeuge

Planungsfragen für Lernentwicklungsgespräche

Neue Formen der Leistungsbeurteilung

Seit mehreren Jahren wird in der pädagogischen Literatur von neuen Formen der Leistungsbeurteilung gesprochen. Was damit gemeint ist und warum sie an den Schulen gebraucht werden, erläutert Felix Winter in diesem Leitfaden.

Autor/Autorin: Felix Winter

Umfang/Länge: 48 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Übers Lernen zu sprechen, …

Lerndialoge auf Augenhöhe

Lernentwicklungsgespräche fördern den partnerschaftlichen Dialog zwischen Lernenden, Lehrkräften und Eltern. Sie bieten die Chance, sich mit einem Kind oder Jugendlichen über die individuelle Lernentwicklung und das Wohlbefinden in der Schule auszutauschen. Wie gelingen die Gespräche in der Praxis?

Autor/Autorin: Hanne Hardeland

Herkunft: PÄDAGOGIK 5/21, Lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 4 Seiten

Fächer: alle Fächer

Stufen: alle Stufen

Wie lernen Schüler die Fähigkeit zur konstruktiven Rückmeldung?

Hilfen und Anregungen für ein gutes Miteinander

Wenn Schüler/innen bei der fördernden Bewertung eine aktive Rolle einnehmen sollen, dann sollten sie konstruktive Rückmeldungen lernen können. Auf was sollten Lehrer(innen) bei fördernder Bewertung selbst achten? Wie lernen Schüler/innen die eigenen Fähigkeiten und die der anderen differenziert einzuschätzen? Welche Instrumente können das Lernen konstruktiver Rückmeldungen unterstützen? (Methoden und Instrumente: Checkliste für eine fördernde Bewertung, Beobachtungskarten für ein kriteriengeleitetes Feedback nach einem Referat, Kriterienraster als Grundlage für die Bewertung durch Mitschüler und Lehrer, Beispiel Lerndialog, Reflexions- und Feedbackbogen zur Mitarbeit im Englisch, Dialogisches Tagebuch, Förderplan, Lernplan)

Autor/Autorin: Barbara Sanders-Mowka, Karen Beckmann

Herkunft: PÄDAGOGIK 2/12, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 5 Seiten

Fächer: alle Fächer, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen

Dialogischer Unterricht

Einladung zum autonomen und erfolgreichen Handeln

In diesem Fachartikel wird anschaulich beschreiben, wie das Ich-Du-Wir-Prinzip des Dialogischen Lernen in der Praxis aussieht. Es wird gezeigt, wie das Konzept dieser Methode aussieht und welche Instrumente zur Nutzung dieser eingesetzt werden können.

Autor/Autorin: Peter Gallin, Urs Ruf

Herkunft: PÄDAGOGIK 5/15, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 4 Seiten

Fächer: Mathematik

Stufen: alle Stufen