Methodenschatz Selbstwahrnehmung:

Dieser Methodenschatz fördert die Fähigkeiten zur inneren und äußeren Wahrnehmung der Lernenden, ermöglicht das Entdecken individueller Stärken und Potenziale, motiviert zum Lernen und stärkt das Selbstbewusstsein. Zahlreiche Übungen fördern die Haltung im Sinne des Growth Mindset und lassen die Lernenden mit ihren eigenen Werten sowie den Rechten und Pflichten für Kinder und Jugendliche auseinandersetzen.

Sabine Barth

Sabine Barth ist Fachoberlehrerin, Präventionsbeauftragte, Expertin für Demokratiebildung, Bildungsprojekte, Gestaltungsarbeit im sozialen Raum und Schulentwicklung, Fachberaterin Unterrichtsentwicklung am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung in BW, Fachbetreuerin Medienbildung und Digitalisierung beim Staatl. Schulamt Göppingen, Coachin, Künstlerin und Kunsttherapeutin, Bankbetriebswirtin und Social Entrepreneurin.

Sie hat zahlreiche Projekte mit (sozial benachteiligten und neu zugezogenen) Schüler*innen durchgeführt, die mit hochrangigen Preisen ausgezeichnet wurden (Dt. Klang.Forscher! Preis der Stiftung Zuhören, Würth Bildungspreis, Wettbewerb für nachhaltige Schülerfirma, Bundespreis Europäischer Wettbewerb u.a.). Seit 2015 ist sie als Dozentin in Päd. Hochschulen und Seminaren in Baden-Württemberg tätig, seit 2022 im Fachbeirat der Integrata Stiftung für humane Nutzung der Informationstechnologie. Im Jahr 2020 hat sie SkillUp als Bildungskonzept gegründet und seitdem einen Schatz an Methoden- und Materialien für kreatives, mediales, agiles, motivierendes und selbständiges Arbeiten bzw. Lernen sowie Persönlichkeitsstärkung und Potenzialentfaltung entwickelt. SkillUp wurde erstmals im Dezember 2021 national ausgezeichnet und erhielt nachfolgend im Mai 2023 den »Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung« von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Kategorie Bildungslandschaften.

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Selbstwahrnehmung - eine wichtige Lebens- und Gesundheitskompetenz

Sich als selbstständige Person mit individuellen Stärken, Bedürfnissen und Wertvorstellungen entdecken. Mutig sein, Haltung einnehmen und sich selbst zum Lernen motivieren. Dabei Entwicklungspotenziale und Herausforderungen als Chance erkennen und den Lernalltag mit zunehmender Eigenverantwortung gestalten.

Selbstwahrnehmung ist eine der 10 zentralen überfachlichen Kernkompetenzen, welche nach der Definition der WHO (World Health Organization) in Schule und Bildungseinrichtungen als grundlegend unterrichtet werden sollten, damit die Schüler:innen ein gesundheitsförderliches, zufriedenes, erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben führen können.

Selbstwahrnehmung ist gleichzeitig der Schlüssel zur Potenzialentfaltung und die Grundlage jedes Menschen, um Herausforderungen mit Neugier, Zuversicht und Mut zu begegnen, Freude am lebenslangen Lernen zu entwickeln und sich für die Umwelt im Sinne von Bildung für nachhaltiger Entwicklung (BNE) zu engagieren.

> Lebens- und Gesundheitskompetenzen (Life Skills nach WHO)

Methodenschatz Selbstwahrnehmung

Der Methodenschatz Selbstwahrnehmung beinhaltet umfangreiche differenzierte und visualisierte Unterrichtsmaterialien, mit deren Hilfe die Schüler:innen sich selbst und ihre Potenziale entdecken, ihre Selbstkompetenzen trainieren und reflektieren können. Lehrkräfte fördern damit die innere und äußere Wahrnehmung der Schüler:innen und stärken zunehmend deren Selbstbewusstsein.

Handwerkszeug für deine Persönlichkeit: „Entdecke dich selbst – deine Stärken, Bedürfnisse und Entwicklungspotenziale!“

Methodenschatz «Selbstwahrnehmung»

Ein Kartenset mit praktischen Übungen, die Lernende ermutigen, ihre persönliche Haltung zu entwickeln, ihre Werte zu reflektieren und sich intensiv mit ihren Rechten und Pflichten als Kinder und Jugendliche auseinanderzusetzen.

Autor/Autorin: Sabine Barth

Herkunft: Lebens- und Gesundheitskompetenzen

Umfang/Länge: 165 Seiten

Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend

Stufen: alle Stufen, Erwachsenenbildung, Stufenübergreifend

Wie kann der Methodenschatz Selbstwahrnehmung im Unterricht eingesetzt werden?

Die Methodenkarten eignen sich für den individuellen Fachunterricht unterschiedlichster Schularten und Klassenstufen, sind sofort und niederschwellig einsetz- und umsetzbar. Sie wirken motivierend und aktivierend, so dass alle Schüler:innen einen Zugang finden und sich selbst entdecken können.
Die Methodenkarten können digital oder analog verwendet werden. Einige Übungen können sehr gut mit dem Methodenschätzen »Be creative – Medienprodukte selber machen«, »Erfolgreich präsentieren«, »Reflektieren und wertschätzend Feedback geben« kombiniert werden. Das stärkt in besonderem Maße die Selbstwirksamkeit der Schüler:innen.

Positive Psychologie

Neben der WHO befassen sich weitere Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler:innen mit dem Thema Gesundheitsförderung. Besonders bekannt und bedeutsam sind aktuelle Konzepte aus der Positiven Psychologie, die zunehmend auch in der Bildung eine große Rolle spielen. Diese Ansätze spiegeln sich ebenfalls im Methodenschatz Selbstwahrnehmung und ermöglichen einen erweiterten Blick auf die Zusammenhänge der unterschiedlichen Kompetenzbereiche.
Die nachfolgend aufgeführten Konzepte der Positiven Psychologie knüpfen an der theoretischen Humanistischen Psychologie Philosophie (vgl. u.a. Carl Rogers) an und rücken den autonomen Menschen, seine Freiheit und Potenzialentfaltung in den Mittelpunkt. Die Modelle basieren auf der generellen Annahme, dass der Mensch sich weiterentwickeln und dazulernen möchte, daher sich für das Gute entscheiden wird.

Die Positive Psychologie basiert auf zahlreichen empirischen Forschungsbefunden und setzt neben der Ziel- und Sinnorientierung auch auf die Relevanz von Beziehungen. Richtungweisend für die Positive Psychologie und den Perspektivwechsel auf das gelingende Leben war 1998 Martin Seligmans Grundsatzrede anlässlich seines Antritts zur Präsidentschaft der American Psychologcal Association.
Herausforderungen werden von da an als Chance zur Weiterentwicklung betrachtet. Der Fokus liegt auf den vorhandenen Stärken, Potenzialen und Ressourcen, das Einbindung des einzelnen Menschen in die Gemeinschaft, dessen Gestaltungsmöglichkeiten und das Aufzeigen von Lösungen.

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Das PERMA-Modell von Martin Seligman

Nach Seligmans Modell ermöglichen es die nachfolgend aufgeführten fünf Faktoren dem Menschen, sich ganzheitlich wohlfühlen und ein glückliches, zufriedenes Leben führen zu können.

IQES-online / Barth/SkillUp 2023, PERMA visualisiert nach Seligman 2011

Zu den fünf von Seligman benannten Faktoren gehören:

1) Positive Emotionen
Im schulischen Kontext geht es hier um die Frage: „Wie können Lehrkräfte positive Emotionen bei den Schüler:innen wecken?“. Dazu gehören beispielsweise das echte Interesse und die Beziehungsgestaltung zu den Schüler:innen sowie eine Wertschätzungs-, Feedback- und Fehlerkultur.

2) Engagement
Schule und Unterricht brauchen Raum und Zeit, um den Schüler:innen das Entdecken ihrer Stärken, das Einbringen individueller Kompetenzen, Interessen und Wertvorstellungen zum Wohl aller und zur Stärkung der Schul- und Klassengemeinschaft zu ermöglichen.

3) Beziehungen
Hier gilt es, die ko-kreative und kollaborative Zusammenarbeit im Team zu fördern und es den Schüler:innen zu ermöglichen, ihre individuellen Potenziale füreinander und im Miteinander einzubringen. Gleichzeitig braucht es tragfähige Beziehungen und Unterstützersysteme im Schulsystem, auf die die Lernenden bei Bedarf jederzeit zurückgreifen können.

4) Sinnhaftigkeit und Bedeutung
Unterrichtsinhalte müssen für die Schüler:innen alltagsrelevant, bedeutsam und zukunftsweisend für sie sein. Beim Lernen sollten die Schüler:innen ihre Wertvorstellungen einbringen und sich so weitgehend selbst verwirklichen können. Ein Zeichen des Gelingens kann sein, wenn die Schüler:innen im Lernprozess in einen Flow kommen und mit echtem Interesse zu lernen beginnen.

5) Erfolgserlebnisse
Die Aufgabenstellungen sollten herausfordernd sein, gleichzeitig den Schüler:innen einen kurzfristigen Lernerfolg ermöglichen und so regelmäßig Selbstwirksamkeit erfahren lassen. Die Schüler:innen setzen sich dafür selbst SMARTE Ziele. Sie glauben an ihre Kompetenz, den Lernerfolg und feiern ihre Ergebnisse.

Weitergehende Informationen zum PERMA-Model von Seligman finden Sie unter: https://humanperformance.ie/the-perma-model/

Das Modell wurde inzwischen zu PERMA-V weiterentwickelt und um die gesundheitsförderlichen Aspekte der körperlichen Vitalität erweitert.

Seligman ist auch der Begründer des Begriffs Flourishing. Dabei geht es um das „Aufblühen des Menschen“. Grundlagen dafür sind das Setzen individueller und sinnstiftender Lebens- und Lernziele, die Wertekongruenz sowie Achtsamkeit und das wertschätzende soziale Miteinander.

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Kurzfilm zu PERMA

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Prof Seligman on PERMA

Selbstkompetenzen fördern, Potenziale gesund und global gerecht entfalten

IQES-online / Barth/SkillUp 09/2024, Sustainable Human Growth Potential 3G in Anlehnung an die HiGrow-Motivationsstrategie von Brohm-Badry die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci & Ryan 1993 und PERMA von Seligman 2011

Das Schaubild “Sustainable Human Growth Potential3G” verdeutlicht die Zusammenhänge der inhaltlichen Themengebiete des Methodenschatzes Selbstwahrnehmung. Dabei zielt Gesundheitsförderung und -erziehung auf den oder die einzelne Schüler:in, gleichzeitig wird das Handeln des Individuums im Zusammenhang mit den Auswirkungen und der Gerechtigkeit auf die Mitmenschen, Umwelt und unsere Welt global und mit Blick in die Zukunft betrachtet.