»Kinder, die lesen, werden Erwachsene, die denken.«
Leseprojekte:
Eine entscheidende Rolle für das Lesen-Können und Lesen-Wollen nehmen positive Leseerlebnisse ein: vielfältige Leseanregungen, die den verschiedenen Interessen und Ressourcen der Leser:innen, aber auch ihrem sprachlichen und kulturellen Hintergrund mit unterschiedlichen Zugängen zu Wort, Satz und Text gerecht werden. Hier finden Sie Leseprojekte und -programme – zur Nachahmung empfohlen.
Prof. Dr. Christine Garbe war bis 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Lese- und Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen an der Universität zu Köln. Zu den Themen Lesekompetenz, Leseförderung und Lehrerbildung leitete sie große internationale Projekte, veröffentlichte zahlreiche Forschungsbeiträge und Vorträge, führte Fortbildungen und Workshops, Schulberatungen und Evaluationsprojekte durch. Konzeption und Aufbau einer Online-Plattform zur Leseförderung von Jungen (www.boysandbooks.de). Bis 2023 war sie Präsidentin des europäischen European Literacy Policy Network ELINET und leitete dort die Arbeitsgruppe »Adolescent and Disciplinary Literacy« (European Literacy Policy Network: www.elinet.pro).
Prof. Dr. Christine Garbe war bis 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Lese- und Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen an der Universität zu Köln. Zu den Themen Lesekompetenz, Leseförderung und Lehrerbildung leitete sie große internationale Projekte, veröffentlichte zahlreiche Forschungsbeiträge und Vorträge, führte Fortbildungen und Workshops, Schulberatungen und Evaluationsprojekte durch. Konzeption und Aufbau einer Online-Plattform zur Leseförderung von Jungen (www.boysandbooks.de). Bis 2023 war sie Präsidentin des europäischen European Literacy Policy Network ELINET und leitete dort die Arbeitsgruppe »Adolescent and Disciplinary Literacy« (European Literacy Policy Network: www.elinet.pro).
Dr. Renate Valtin ist Professorin und war bis 2008 Leiterin der Abteilung Grundschulpädagogik an der Humboldt Universität Berlin und Mitglied des deutschen Teams von IGLU 2001 bis 2016.
Dr. Renate Valtin ist Professorin und war bis 2008 Leiterin der Abteilung Grundschulpädagogik an der Humboldt Universität Berlin und Mitglied des deutschen Teams von IGLU 2001 bis 2016.
Gerold Brägger, M.A., ist Leiter und Gründer der IQES-Plattform und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch. Er ist Erziehungswissenschaftler, Schulberater, Lehrerbildner, Autor von pädagogischen Fachbüchern und Lernmitteln sowie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift PÄDAGOGIK: www.IQESonline.net www.schulentwicklung.ch Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluation, Digitale Medien in Schule und Unterricht, kompetenzorientierter Unterricht und selbstkompetentes Lernen, Schulleitung, Gute gesunde Schulen, Schulentwicklung in Netzwerken und Bildungsregionen. Publikationsliste herunterladen Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch Publikationen von Gerold Brägger im Beltz Verlag
Gerold Brägger, M.A., ist Leiter und Gründer der IQES-Plattform und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch. Er ist Erziehungswissenschaftler, Schulberater, Lehrerbildner, Autor von pädagogischen Fachbüchern und Lernmitteln sowie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift PÄDAGOGIK: www.IQESonline.net www.schulentwicklung.ch Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluation, Digitale Medien in Schule und Unterricht, kompetenzorientierter Unterricht und selbstkompetentes Lernen, Schulleitung, Gute gesunde Schulen, Schulentwicklung in Netzwerken und Bildungsregionen. Publikationsliste herunterladen Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch Publikationen von Gerold Brägger im Beltz Verlag
Nicole Steiner, MA, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Mitglied Beratungsteam schulentwicklung.ch, Pädagogin, Psychologin, Illustratorin und Theaterpädagogin. Als Primarlehrerin hat sie langjährige Praxiserfahrung, vorwiegend an Schulen mit integrativer Schulungsform. Sie erstellt und betreut Konzepte für Lese- und Schreibförderung, Feedback und Begabtenförderung. Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch
Nicole Steiner, MA, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Mitglied Beratungsteam schulentwicklung.ch, Pädagogin, Psychologin, Illustratorin und Theaterpädagogin. Als Primarlehrerin hat sie langjährige Praxiserfahrung, vorwiegend an Schulen mit integrativer Schulungsform. Sie erstellt und betreut Konzepte für Lese- und Schreibförderung, Feedback und Begabtenförderung. Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch
Ausgezeichnete Projekte
Österreich, Deutschland und der Schweiz
für Schulen
Beispiele guter Praxis in der Leseförderung
Die PISA-Ergebnisse zu den Lesekompetenzen von Schüler:innen im Jahr 2000 waren ein Weckruf für Forschung und Praxis. In der Folge wurden zahlreiche Programme und Projekte entwickelt, in denen das Lesen mit Erfolg gefördert wurde. Es gibt genügend Beispiele guter Praxis, die zu eigenen Initiativen ermutigen.
Ein Europäischer Referenzrahmen für gute Praxis
Das »European Literacy Policy Network ELINET« wurde von 2014 bis 2016 von der Europäischen Kommission gefördert, um Initiativen zur Lese- und Schreibförderung in Europa zu analysieren, zu vernetzen und voranzubringen. Seit 2017 arbeiten in der ELINET Association Expert:innen der Lese- und Schreibförderung aus mehr als 20 Ländern an einer Fortsetzung dieser Initiative weiter.
25 Literacy-Expert:innen aus 12 Ländern waren daran beteiligt, einen Europäischen Referenzrahmen für gute Praxis im Bereich der Lese- und Schreibförderung für Kinder und Familien, Jugendliche und Erwachsene zu erarbeiten (Garbe, Mallows, & Valtin, 2016, Download). In drei Handlungsfeldern wurden 12 Bereiche identifiziert, für die Kriterien und Beispiele guter Praxis gesammelt wurden:
- Bereitstellung einer schriftreichen Umgebung: Family Literacy Programme, Buchstart-Programme, Vorschulische Förderprogramme zur Vorbereitung des Schriftspracherwerbs, Programme zur Lese- (und Schreib-)Animation für Kinder und Jugendliche sowie günstige schriftreiche Umgebungen für Erwachsene.
- Verbesserung der Unterrichtsqualität: Programme zur Förderung von Motivation und Kompetenzen im Lesen und Schreiben, Lese- und Schreib-Curricula, Lernstandserhebungen und Leistungstests, vorbildliche Konzepte für den Lese- und Schreibunterricht sowie für die Lehreraus- und -weiterbildung.
- Steigerung von Teilhabe, Inklusion und Chancengerechtigkeit: Maßnahmen zur Unterstützung von Lernenden mit besonderem Förderbedarf (z. B. Zweitsprachenlerner:innen, Kinder aus benachteiligten Familien, Jungen).
Dieses Dokument bildet den Bezugsrahmen für alle 30 Länderberichte von ELINET. Jeder dieser Berichte stellt die länderspezifischen Informationen zur Alphabetisierung dar, sowohl quantitative als auch qualitative Daten. Für jeden verwendeten quantitativen Indikator enthalten die Berichte eine kurze Beschreibung der Bedeutung des Indikators und einige europaweite Daten zum Vergleich. Für beide Arten von Daten werden die Quellen genannt. Um die Länderberichte so kurz wie möglich zu halten, sind alle Hintergrund- und Kontextinformationen in diesem Dokument enthalten.
Autor/Autorin: Christine Garbe
Dr. Christine Garbe ist Professorin und war bis 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Lese- und Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen an der Universität zu Köln, bis 2023 Präsidentin des europäischen European Literacy Policy Network ELINET.
Umfang/Länge: 66 Seiten
Fächer: alle Fächer
Stufen: alle Stufen
Von ELINET ausgewählte Beispiele guter Praxis
Dem europaweiten Aufruf, Beispiele guter Praxis im Bereich der Förderung schriftsprachlicher Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einzureichen, folgten rund 150 Projekte. Jedes Beispiel wurde von mehreren ELINET-Expert:innen nach zuvor vereinbarten Kriterien begutachtet. 109 Beispiele wurden positiv bewertet und für eine Veröffentlichung auf der ELINET-Webseite freigegeben. Hier werden ausgewählte Projekte aus Deutschland vorgestellt.
Vorlesen in Familien
Vorlesen in Familien ist ein Projekt der Phantastischen Bibliothek Wetzlar zur Unterstützung der gesellschaftlichen Integration von Kindern aus bildungsbenachteiligten Familien. Gut ausgebildete ehrenamtliche Vorleser:innen (die Ausbildung umfasst 13 Module!) besuchen einmal wöchentlich »ihre« Familie (mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren) und nutzen das Vorlesen nicht nur zur Sprach- und Leseförderung der Kinder, sondern auch zur Beratung und Unterstützung der Eltern und Familien insgesamt.
BaCuLit – Lese- und Schreibkompetenzen im Fachunterricht vermitteln
Das BaCuLit-Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte der Sekundarstufen und der beruflichen Bildung geht auf eine Serie von EU-Projekten zurück, an denen Universitäten und Lehrerbildungseinrichtungen aus mehreren Ländern beteiligt waren. Das Akronym BaCuLit steht für »Basic Curriculum for Teachers' In-service Training in Content Area Literacy in Secondary Schools«. Es handelt sich hierbei um ein Kursangebot der Lehrerfortbildung zur Vermittlung fachbezogener bildungssprachlicher Schriftkompetenzen für Fachlehrkräfte aller Unterrichtsfächer und Lernbereiche. Die insgesamt 9 Module sind in der (2023 aktualisierten) deutschen Version in einem Praxishandbuch beschrieben und alle Fortbildungsmaterialien sind kostenlos im Internet verfügbar:
Christine Garbe; Marco Grahl-Marniok; Yvonne Hörmann; Birgit Kreitz (Hrsg.) (2023): Lese- und Schreibkompetenzen im Fachunterricht vermitteln. Praxis-Handbuch für Fort-bildende und Lehrende in Sekundarstufen und beruflicher Bildung. Bielefeld: WBV.
Fußball trifft Kultur
Fußball trifft Kultur ist ein Projekt von LitCam (Literacy Campaign) Frankfurt in Kooperation mit der Bundesliga-Stiftung und anderen Sponsoren. Es wird in Schulen durchgeführt und richtet sich an Schüler:innen aus bildungsbenachteiligten Familien, denen eine Kombination aus regelmäßigem Fußballtraining mit Sprach- und Lernförderung sowie einmal monatlich ein kulturelles Highlight angeboten wird. Das Programm läuft für mindestens ein Schuljahr und richtet sich an Schüler:innen der dritten und vierten bzw. fünften und sechsten Klasse. Seit 2007 wird es in mehreren Bundesländern durchgeführt und hat bereits einige tausend Schüler:innen erreicht.
Netzwerk Leseförderung Lüneburg e. V.
Das Netzwerk Leseförderung Lüneburg e. V. ist eine lokale Initiative, in der sich die Universität und Schulen, die Stadtbibliothek und Buchhandlungen, das örtliche Literaturhaus, der Verein Mentor e. V., die Landeszeitung Lüneburg und weitere Akteure der Leseförderung für Kinder und Jugendliche zusammengeschlossen haben, um gemeinsame Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Dazu gehören »Buchstart Lüneburg« und »Gedichte für Wichte« zur vorschulischen Leseförderung, die jährliche Aktionswoche »Lüneburg liest« und das Projekt »Zeitungsleser – Weltentdecker«.
»boys & books«
»boys & books« ist eine Webseite mit Empfehlungen zur Leseförderung von Jungen. Die Webseite adressiert erwachsene Literaturvermittler (Lehrkräfte, Bibliothekare, Eltern …) und bietet außer der Vorstellung aktueller empfehlenswerter Bücher für männliche Leser zwischen 6 und 18 Jahren vielfältige Materialien und Methoden zur Leseförderung sowie den wissenschaftlichen Hintergrund im Bereich der Leseforschung.
Wir werden Textdetektive
Wir werden Textdetektive ist ein ca. 30-stündiges Programm zur systematischen Vermittlung von Lesestrategien für Schüler:innen ab der 5. Klasse. Es besteht aus einem Handbuch für Lehrkräfte und einem Arbeitsheft für Lernende und wurde ursprünglich im Rahmen eines DFG-Forschungsprojektes entwickelt und evaluiert. Inzwischen liegt es auch als vereinfachtes Programm für Förderschüler und in englischer Sprache vor (Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Gold, Dr. Elmar Souvignier, Universität Frankfurt). Die bewährten Text- und Lesedetektive werden im Laufe des Jahres 2024 eine Neuauflage inklusive neu gestalteter Website erfahren.
Zeitungsleser – Weltentdecker
Zeitungsleser – Weltentdecker ist ein Projekt des Netzwerks Leseförderung Lüneburg e. V., bei dem Lehrende der Leuphana Universität mit der Landeszeitung Lüneburg und Schulen kooperieren. In einem Projektseminar werden Studierende der Universität darauf vorbereitet, mit Schüler*innen der 7. bis 10. Klassen an Haupt-, Real- und Förderschulen über einen Zeitraum von 8 Wochen kreative Projekte rund um die Tageszeitung durchzuführen. Die teilnehmenden Klassen erhalten während der Projektlaufzeit täglich kostenlos die Tageszeitung als Klassensatz, sodass die Lernenden eigene Lesewege entwickeln und die Welt der Zeitung entdecken können.
Ich-will-lernen.de
Ich-will-lernen.de ist Deutschlands größtes kostenloses Lernportal für Erwachsene, das neben vielen anderen Angeboten auch einen umfangreichen Bereich zum Lesen, Schreiben und Rechnen Lernen bietet. Das Lernportal wird seit 2004 vom Deutschen Volkshochschul-Verband betrieben und wurde bis 2016 von mehr als 400 000 Erwachsenen genutzt, häufig auch in Blended-Learning-Formaten. Das Lernportal wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und bietet neben kostenlosen Materialien, individuellen Lernwegen und der Möglichkeit zur anonymen Registrierung auch die interaktive Lernbegleitung durch Online-Tutor:innen.
Förderung schriftsprachlicher Aktivitäten in der Kita Frankfurt
Förderung schriftsprachlicher Aktivitäten in der Kita Frankfurt ist ein Projekt der Frankfurter Kindertagesstätten in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt. Es zielt darauf ab, Vorschulkinder durch systematische Fortbildung von Erzieher:innen und die Publikation von Materialien und Beispielen guter Praxis optimal auf den Erwerb der Schriftsprache vorzubereiten; siehe dazu die Broschüre: »Sprechen, Schreiben, Lesen – Kinder auf dem Weg zur Schrift«.
Das ELINET-Digital Literacy Projekt
Im ELINET-Projekt zur »Förderung digitaler Kompetenzen von Kindern im Vor- und Grundschulalter« (2019-22) wurden zwei Forschungsberichte auf der ELINET-Webseite publiziert, die einen Überblick bieten über relevante internationale Theorien und Studien, bezogen auf die Altersgruppen 0–3, 3–6 und 6–12 Jahre (Durgunoğlu et al. 2022; ELINET 2022, https://elinet.pro/research-2).
Ferner haben die Mitglieder von ELINET auf der 22. European Conference on Literacy in Dublin im Juli 2022 eine »Europäische Erklärung zur digitalen Bildung als Grundrecht von Kindern« verabschiedet (https://elinet.pro/policy-statements-2/) und eine Sammlung von Beispielen guter Praxis zur digitalen Bildung von Kindern aus Europa veröffentlicht.
Die beiden Beispiele aus Deutschland sind:
Apps zur Sprach- und Leseförderung
Ein digitaler Service für Familien, Kitas und Schulen. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Initiative »Lesen mit App« der Stiftung Lesen, hilft sich schnell und zuverlässig einen Überblick über das App-Angebot zur Sprach- und Leseförderung zu verschaffen und geeignete Angebote auszuwählen.
»Führerschein fürs Internet«
Mit dem Surfschein-Quiz des Internet-ABC können Kinder spielerisch ihr Wissen rund um Internet, Computer, Smartphone und Apps testen und erweitern. Es geht um Fragen wie: Findest du im Internet, was du suchst? Bist du dir der Gefahren im Internets bewusst? Weißt du, was es im Internet alles zu entdecken gibt? Und: Kennst du die Regeln, an die du dich im Internet halten solltest? Wer alle Fragen richtig beantwortet hat, erhält den Surfschein. Bei Nichtbestehen werden Lernmodule angeboten.
Neben den von ELINET ausgewählten Projekten möchten wir auf weitere Projekte, Programme und Plattformen hinweisen, die wertvolle Anregungen für die Praxis liefern.
Lernen erfolgt in allen Unterrichtsgegenständen mit und durch Sprache. In einem sprachsensiblen Unterricht lernen Schüler:innen zwischen Alltagssprache und Bildungssprache zu unterscheiden. Mit einem schrittweisen und kontinuierlichen Aufbau von Bildungs- und Fachsprache können sie z. B. ein Versuchsprotokoll verfassen, eine Textaufgabe lösen, ein Referat halten oder eine Grafik erklären. Was sie dazu brauchen, sind sprachsensible Lehrer:innen in allen Gegenständen. Die Plattform »Sprachsensibler Unterricht« bietet Unterrichtsbeispiele für allgemein- und berufsbildende Schulen, Videovorträge, Praxishefte und Fachliteratur.
BiSS-Transfer ist eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in Schulen und Kitas. Sie knüpft an die Initiative »Bildung durch Sprache und Schrift« (BiSS) an.
Ziel von BiSS-Transfer ist es, wissenschaftlich fundierte Konzepte zur sprachlichen Bildung in der Praxis zu implementieren. 2020 als Nachfolger von BiSS gestartet, zählt die Initiative heute mehr als 2.900 Schulen und Kitas, die sich aktiv beteiligen und in regionalen Verbünden gemeinsam an nachhaltiger Sprachförderung arbeiten.
Die Publikationen der Initiativen BiSS und BiSS-Transfer enthalten kompaktes Wissen über sprachliche Bildung an Kitas und Schulen. Sie informieren über praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu neuesten Konzepten und Methoden und bereiten diese für pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf.
Der Deutsche Bildungsserver sammelt Informationen über Beispiele erfolgreicher Praxis in der Leseförderung in Europa
ELiS – Evidenzbasierte Leseförderung in Schulen
ELiS – Evidenzbasierte Leseförderung in Schulen ist ein europäisches Kooperationsprojekt, an dem Bildungsinstitutionen aus Österreich, Deutschland, Südtirol und Rumänien beteiligt sind. Ziel ist es, die Lesekompetenz von Grundschulkindern nachhaltig zu verbessern und dadurch einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit in Europa zu leisten.
Die Website literacy.at unterstützt mit offenen Bildungsressourcen (nicht nur) österreichische Schulen bei der Leseförderung. Praxisleitfaden und Fachtexte vermitteln Anregungen zum Lesen in Deutsch und in allen Fächern, zum digitalen Lesen, zur Leseförderung mit KI und zu Netzwerken der Leseförderung. u.a.m.
Die Website zum Erstsprachenunterricht bietet Wissenswertes rund um den Umgang mit Mehrsprachigkeit in Schulen: zur Mehrsprachigkeit und Migration, zur Methodik und Didaktik, zu Diagnose und Bobachtung. Lehrkräfte und Fortbildner:innen werden mit Praxismaterialien in verschiedenen Sprachen unterstützt, z. B. mit Übungen und Spielen zur Sprachförderung in Mathematik, mit Empfehlungen für Kinderbücher und digitale Lernangebote sowie einer vielsprachigen Zeitschrift, die das Lesen und das fachliche Lernen in mehrsprachigen Kassen unterstützt.
Projekte und Initiativen zu Leseförderung, Lesen und Erzählen, Mehrsprachigkeit und Sprachbildung mit Links und Leseempfehlungen.
Die »LeseProfis« sind ein Peerprojekt an Berliner Grund- und Sekundarschulen, das Schüler:innen dafür gewinnt und qualifiziert, ihre Mitschüler:innen zum Lesen zu animieren. Die »LeseProfis« entwickeln dazu viele fantasievolle Aktivitäten rund ums Lesen im Unterricht, in den Pausen und in der Freizeit. Die Webseite bietet zahlreiche Materialien für Grundschulen und Oberschulen.
Campus Muristalden: Silence, on lit!
Begeistert und animiert durch das frankophone Projekt »Silence, on lit«, welches in der Westschweiz seit einiger Zeit bereits erfolgreich etabliert ist, lanciert der Campus Muristalden das gleichnamige Leseförderungsprojekt. Alle Schüler:innen und alle Mitarbeitenden – von den Lehrpersonen über die Angestellten in Hauswirtschaft, Bistro, Küche, Buchhaltung, Sekretariat bis zur Schulleitung – tauchen täglich während 14 Minuten in eine persönlich ausgewählte Lektüre ein. Während der Leseviertelstunde wird auf dem ganzen Campusgelände der Schulunterricht oder die Arbeit unterbrochen.
RUHE, WIR LESEN! SILENCE, ON LIT!
»Stellt Euch vor, in der Schule, bei der Arbeit, überall, unterbrechen alle zur selben Zeit ihre Tätigkeiten, melden sich von ihrem Computer ab, schalten das Handy aus und machen eine zugleich individuelle wie auch kollektive Pause. (…) Einfach nur um ein Buch aus der Tasche zu nehmen und sich Zeit für gemeinsame Stille zu nehmen während jeder einzelne ohne Vorbehalt in eine persönliche Erfahrung eintaucht: Lesen. Alles hat in der Türkei an einem Gymnasium in Ankara begonnen. Seit 15 Jahren macht in dieser Schule jeder (Schüler, Lehrer, Arbeiter und Angestellte) jeden Tag zur selben Stunde eine Pause und liest 15 Minuten lang in einem Buch seiner Wahl. Daraus entstehen Diskussionen, Empfehlungen und Austausch untereinander, völlig unabhängig von der Stellung jedes Einzelnen in der Hierarchie der Schule. Jeder kann hier frei seine Vorlieben und Überlegungen äußern. Die vorteilhaften Auswirkungen dieser Lesezeit auf Schüler und Erwachsene sind offensichtlich: Entwicklung von Neugier, ein kritischer Geist, Verbesserung des Ausdrucks in Wort und Schrift, Verbesserung des Schüler–Lehrer-Verhältnisses. Nicht zuletzt ein besseres Körpergefühl durch nachlassende Anspannung, bessere Selbstkontrolle und vieles mehr. Jenseits dieser pädagogischen Tugenden und Wohltaten gibt dieses Betreiben einem eine neue Energie, die bereichert und befreit durch etwas, von dem wir oft nicht zu sprechen wagen, ohne es zu belächeln: die Kultur.«
Auszug aus einem Text der Vereinigung RUHE, WIR LESEN! Download des PDF
Schuepis liest: ein Leseprojekt der Schule Schuepis-Feldegg in Dürnten
Angelehnt an das Projekt »Silence, on lit!« verwandelt sich die Schule Schuepis-Feldegg zu bestimmten, festgelegten Zeiten in einen einzigen großen und (räumlich) beinahe grenzenlosen Leseraum. Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zur 6. Klasse genießen freie, gemeinsame und ritualisierte Lesezeit. Ohne Ausnahme!
Arbeitskreis Jugendliteratur
Literanauten Deutschland
Die Literanauten sind ein Leseförderungsprojekt aus Deutschland, das Jugendliche zur aktiven Mitgestaltung einlädt. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf dem Peer-to-Peer-Ansatz: Leseaffine, in Leseclubs, Literaturjurys oder Schreibgruppen organisierte Jugendliche werden zunächst geschult und dann selbst motivierend aktiv. Ihr Ziel ist es, noch mehr Kinder und Jugendliche für Bücher zu begeistern.