Partizipation als Baustein gelingender Schutzkonzepte
Schulen sind aufgefordert, sich mit sexualisierter Gewalt professionell auseinanderzusetzen und langfristig ein Schutzkonzept zu entwickeln und zu implementieren. Die Beteiligung der Schüler:innen als Betroffene ist dafür unverzichtbar.
Nikola Poitzmann ist Lehrerin, Landeskoordinatorin und Themenbeauftragte für schulische Schutzkonzeptentwicklung im Projekt Gewaltprävention und Demokratielernen des Hessischen Kultusministeriums, Fachkraft zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt (inmedio), Sexualpädagogin (isp) und Diversity- Trainerin (Eine Welt der Vielfalt).
In der Laborschule Bielefeld bestimmen die Kinder schon in der Primarstufe über den Unterricht und das Schulleben mit. Das hat sich auch auf die Schulentwicklung ausgewirkt: Gemeinsam mit dem Kieler »Institut für Partizipation und Bildung« wurden die Rechte der Kinder ausgearbeitet und geschärft.
Dr. Christian Timo Zenke ist Akademischer Rat an der Universität Bielefeld und leitet seit 2019 das Projekt »Lab-SchoolsEurope: Participatory Research for Democratic Education«.
Leistungsurteile entstehen an der Jenaplan-Schule Jena im Dialog: Die Schülerinnen und Schüler üben von klein auf verschiedene Formen der Selbst- und Fremdeinschätzung. Sie lernen dadurch, ihren Leistungsstand realistisch zu ermitteln und mit der Leistung anderer sachlich fair umzugehen.
Der Klassenrat gilt als zentrales Element einer demokratischen Schulentwicklung. Sein Potenzial ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Welche zusätzlichen Möglichkeiten bietet er? Und wo liegen seine Grenzen?
Dr. Birte Friedrichs, Gymnasiallehrerin und Beratungslehrerin, ist seit dem Schuljahr 2017/18 stellvertretende Direktorin des Evangelischen Fröbelseminars der Diakonie Hessen.
»Nichts für uns ohne uns!«, lautet die einprägsame Formel der Kinderrechtsbewegung. Doch auch wenn die UN-Kinderrechtskonvention jungen Menschen umfangreiche Partizipationsrechte zugesteht, bleibt die Umsetzung in der Schule spannungsreich – insbesondere dann, wenn es um das pädagogische Kerngeschäft geht.
Wir haben 2015 in unserer gemeinsamen Arbeit an der Brecht-Schule Hamburg eine Fortbildung zur Stärkung der Beziehungskompetenz von Lehrer:innen konzipiert, in verschiedenen Formaten durchgeführt und kontinuierlich weiterentwickelt. Im folgenden Beitrag hierzu einige Thesen und praktische Anregungen.
Autor/Autorin:
Christoph Schneider,
Susanne Hüttebräucker
Christoph Schneider ist pädagogischer Geschäftsführer der Brecht-Schule Hamburg, einer gemeinnützigen Privatschule, wo er seit 2012 unter anderem die Fächer Geschichte und Deutsch unterrichtet. Seit 2015 entwickelt er mit Susanne Hüttebräucker das gemeinsame Fortbildungsangebot »Professionelle Beziehungsgestaltung für Lehrkräfte« kontinuierlich weiter.
Susanne Hüttebräucker ist Sozialarbeiterin, Supervisorin, Kinder- und Jugendtherapeutin und bietet unter anderem gemeinsam mit Christoph Schneider an der Brecht-Schule Hamburg Fortbildungen für Lehrer:innen zu den Themen Krisen-, Konfliktmanagement, Elternberatung und »Professionelle Beziehungsgestaltung« an.
Hausaufgaben bringen Eltern oft in eine unangenehme Rolle: Inwieweit sollen sie Verantwortung dafür übernehmen? Auch deswegen verzichtet das Eldenburg-Gymnasium in Lübz seit vielen Jahren auf Hausaufgaben. Was ändert sich dadurch für die Eltern, aber auch für die Schüler:innen und Lehrkräfte?
Elterngespräche sind häufig unbeliebt, denn sie kosten Zeit und bergen gelegentlich Konflikte. Eine systemische Perspektive hilft dabei, die Gespräche angemessen vorzubereiten und zielorientiert zu führen.
Kati Ahl ist Schulentwicklungsberaterin, Fachbuchautorin und ehemalige Schulleiterin. Als pädagogisch-systemische Beraterin und Marte-Meo-Trainerin gilt ihr Interesse insbesondere den notwendigen Innovationen in Schule und gelingenden pädagogischen Beziehungen.
Die Zusammenarbeit mit Eltern gehört zu den Pflichtaufgaben von Lehrkräften. Der Blick darauf hat sich in den letzten Jahren verändert. Viele Lehrkräfte erkennen inzwischen die Chancen für die Entwicklung der Schüler:innen, die in einer Einbindung der Eltern auf Augenhöhe liegen.
Dr. Angelika Paseka ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Hamburg. Sie arbeitet und forscht im Bereich Professionsforschung und Professionsentwicklung, Forschendes Lernen in der Lehrerbildung und Kooperation zwischen Eltern und Schule.
Prof. Dr. Dagmar Killus ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft.
Eine dialogisch angelegte Kommunikation in der Schulgemeinschaft fördert den Austausch und kann festgefahrene Haltungen in Bewegung bringen. Eltern wissen die Begegnung auf Augenhöhe zu schätzen. Ein Beispiel aus einer Gemeinschaftsschule zeigt, wie das funktionieren kann.
Dr. Ulrike Felger ist langjährige Elternvertreterin und Sprecherin des Elternnetzwerks im Verein für Gemeinschaftsschule BW e. V. Als Journalistin und Kommunikationsprofi beschäftigt sie sich intensiv mit Entwicklungs- und Veränderungsprozessen.
Das Stromberg-Gymnasium in Vaihingen/ Enz macht sich kollaborativ und ko-konstruktiv auf den Weg hin zu einer Lernkultur des 21. Jahrhunderts. Im Ringen um gute Ideen und kreative Lösungsprozesse hat die Schulgemeinschaft Unterstützung vom Learnlife Center in Barcelona.
Katja Kranich leitet das Stromberg-Gymnasium in Vaihingen/Enz, hat eine Ausbildung als systemischer Business-Coach und ist Co-Founderin des jüngst gegründeten Vereins Schulfrei.Leben.Denken.Lernen e. V.
Die Waldparkschule Heidelberg liegt in einem sozial schwierigen Umfeld. Um die Schüler:innen im Alltag zu unterstützen, hat da Kollegium ein wöchentliches lernförderliches Feedback eingeführt. Seitdem hat sich das Klima in der Schule nachhaltig verändert, und die Schule ist gewachsen.
In Bayern ist das Schüler:innenfeedback in der zweiten Phase der Lehrerbildung verbindlicher Ausbildungsinhalt. Es kann den Feedbacknehmenden helfen, Lernen erfolgreicher zu gestalten. Darüber hinaus werden Schüler:innen zu Mitgestaltenden und erfahren Grundlagen der Werte- und Demokratieerziehung.
Anna Werner ist Referatsleiterin am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist das Qualitätsmanagement an bayerischen Schulen.
Auch innerhalb einer Leistungserhebung können Überarbeitungsprozesse stattfinden und in die Bewertung einbezogen werden. Auf diese Weise entsteht eine positive Fehlerkultur, die das Lernen verändert.
Anja Engel ist seit dem Jahr 2000 Realschullehrerin in Weil der Stadt und seit vielen Jahren als Fachberaterin Unterrichtsentwicklung im Fach Deutsch tätig.
Mathematik ist zwar ein wichtiges, aber für viele Schüler:innen unliebsames und angstmachendes Fach. Diese Einstellung entwickelt sich oft schon früh in der Schullaufbahn und hält ein Leben lang an. Woran liegt das? Und was können wir tun, damit alle Schüler:innen Freude an diesem Fach erleben.
Dr. Sarah Hundertmark ist promovierte Chemiedidaktikerin und Studienrätin (Chemie und Mathematik) an der Integrierten Gesamtschule Linden, Hannover. In ihrer Forschung hat sie sich intensiv mit dem Thema kollaboratives und individuelles Lernen auseinandergesetzt.
Wie gehen Lernende mit Herausforderungen um? Wie stark wird ihr Lernen durch ihre Einstellungen, Denkweisen und Haltungen beeinflusst? Und wie können Lehrpersonen das Mindset von Schüler:innen in einer Weise stärken, dass diese selbstsicherer werden und ihr Potential entfalten?
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Primarlehrerin, Studium der Pädagogik und Psychologie. Illustratorin und Theaterpädagogin
Growth Mindset kann helfen, Lernrückstände aufzuholen
Die PISA-Daten zeigen, dass sich Schüler:innen mit einem Growth Mindset weniger an Versagensängsten leiden und ihr Leben eher als zufriedenstellend einschätzen. Wer profitiert am meisten davon? Und lohnt es sich für Schulen, in das Growth Mindset ihrer Schüler:innen zu investieren?
Andreas Schleicher ist Bildungsdirektor bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Er hat die PISA-Studie entwickelt.
Ein Growth Mindset ist entscheidend für den Lernerfolg. Wenn Lehrkräfte an die Entwicklungsfähigkeit ihrer Schüler:innen glauben, erzielen diese durchweg höhere Lernerfolge. Wenn die ganze Schulgemeinschaft an den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen glaubt, zahlt sich das für die gesamte Schulkultur nachhaltig aus.
Nadine Emmerling ist Referentin für Realschulen im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Zuvor war sie am ehemaligen Landesinstitut für Schulentwicklung in Stuttgart und in der Lehrkräftefortbildung tätig. Sie hat an verschiedenen Schulen gearbeitet, zuletzt als stellvertretende Schulleiterin.
In unsicheren Zeiten kann transparentes Aufgabenmanagement Orientierung geben – zum Beispiel mit digitalen Kanban-Boards und einer wöchentlichen Teamsitzungskultur des Reflektierens.
Wir haben den Workshop mit Lehrpersonen entwickelt und in Schulklassen getestet, um die optimale Einbindung in den Schulalltag sicherzustellen und die Bedürfnisse des Schulunterrichts zu erfüllen. Dieser fixfertige Schulworkshop ist kostenlos für Lehrpersonen zugänglich und so konzipiert, dass ihn auch fachfremde (Lehr-)Personen ohne grossen Aufwand durchführen können.
Fächer:alle Fächer
Stufen:alle Stufen
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Aus dem Inhalt: Medienkompetenz : Die Technik hinter ChatGPT und Co. verstehen • Lernen optimieren: Chatbots als Lernassistenten einsetzen • Unterrichtsvorbereitung: KI gestützte Stundenplanung • Kompetent in Rechtsfragen: Wie dürfen KI generierte Inhalte genutzt werden? • Schöne neue Welt? Die Zukunft des Unterrichtens
Autor/Autorin:
Alexander König,
Alicia Bankhofer,
Claudia Potthoff,
Dirk Thiede,
Elona Gutschlag,
Eva Müller,
Fanny Hanff,
Janina Brüggemann,
Julia Mosbach,
Stefan Wilsmann,
Tim Kantereit
Lehrer für Geschichte, Religion und Ethik am Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken; Berater, Autor und Lehrer:innenfortbildner; langjähriger Mitherausgeber von »On. Lernen in der digitalen Welt« (vormals: Computer + Unterricht) und Experte für medienbezogene Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Alicia Bankhofer ist Englisch- sowie IKT-Lehrerin in der Sekundarstufe l in Wien. Als eLearning-Koordinatorin an der Schule RGORG Anton-Krieger-Gasse ist sie auf Mobiles Lernen, Flipped Learning sowie Game-Based-Learning spezialisiert.
Lehrerin an der Grund- und Gemeinschaftsschule Schacht-Audorf (Nawi, Bio und Ch), Sinus-Beraterin (Schleswig-Holstein), Kreisfachberaterin für Bildung nachhaltiger Entwicklung und Zukunftsschulen für den Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Julia Mosbach unterrichtet die Fächer Deutsch, Religion und Darstellendes Spiel am Peter-Wust-Gymnasium in Merzig und ist in der Lehrerfortbildung tätig.
Dr. Stefan Wilsmann ist Kunstpädagoge, Fachleiter für das Fach Kunst und in der Kernseminarleitung des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung in NRW. Seit 20 Jahren arbeitet er an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn-Tannenbusch.