«Wir leiten die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsbewusstem und selbstständigem Handeln an.»
Ergänzende pädagogische Gestaltungselemente:
Als Ergänzung einer begabungsfördernden, stärkenorientierten und gesundheitsfördernden Schule wurden weitere pädagogische Gestaltungselemente wie Portfolio, Eigene Projektarbeit, Schülerrat/Klassenrat, Lernstudio/Lerntutoring sowie FörderPlus eingeführt und umgesetzt. Diese helfen den Schülerinnen und Schülern ihre Begabungen und Stärken weiter zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und die Partizipation sowie die Identifikation auf diese Weise zu stärken.
Portfolio: «Mein Schatz»
Der Portfolio-Ordner, für die Kinder «Mein Schatz» genannt, begleitet die Schülerinnen und Schüler unserer Schule vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Im Kindergarten wird die Portfolioarbeit mit einer «Schatzkiste» eingeführt und Stärken auf der Grundlage von «Mein Kindergarten-Schatz» festgehalten. Jede Schülerin und Schüler gestaltet in der Handarbeit eine individuelle Ordnerhülle für die Aufbewahrung der Dokumente. Bereits das Äussere des Ordners verrät etwas über die Vorlieben, die Ressourcen und die Persönlichkeit des Kindes. Zusätzlich bekommen die Kinder ab der 4.Klasse einen Datenträger, um mögliche Dokumentation und Präsentationen auch digital festzuhalten.
Die Dokumente, die Lernende in ihrem Portfolio-Ordner sammeln, dienen zwei Funktionen: Als Sammlung, welche die Stärken des Lernenden aufzeigen und als Sammlung der Lernprozesse. Jedes Dokument sagt etwas über die Persönlichkeit, die Stärken, die Arbeitsweise oder die Lernfortschritte aus. Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre besten Arbeitsergebnisse auszuwählen und sich selbst einzuschätzen. Die Lernfortschritte können so besser beurteilt werden und es fällt leichter, neue Ziele zu setzen sowie die eigenen Stärken festzuhalten. Der Schulkreis Rickenbach ist gezielt an der Weiterentwicklung der Portfolioarbeit dran geblieben. Gemeinsame Abmachungen wurden getroffen, um Stärken, Ziele, Highlights, Erlebnisse, Projekt-dokumentationen, Diplome und Feedbacks festzuhalten. Die Stärken und Lernfortschritte werden somit einheitlich dokumentiert.
Eigene Projektarbeit
Im Schulkreis Rickenbach werden alle Schülerinnen und Schüler von der Unterstufe an gezielt in die Arbeit an eigenen Projekten eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Sinne der Partizipation ihren eigenen Interessen entsprechend Themen bestimmen dürfen. Dabei lernen sie altersentsprechende Methoden und Hilfsmittel kennen, mit denen projektartige Aufgabenstellungen erfolgreich geplant, durchgeführt und zum Abschluss gebracht werden. Ausserdem lernen sie eine Projektarbeit zu dokumentieren. Im Projektunterricht werden besonders viele überfachliche Kompetenzen des Lehrplans 21 bewusst aufgebaut und konkretisiert.
Für den Projektunterricht ist es wichtig, mit kleinen Schritten zu beginnen, damit Erfolge erlebt werden können. Dies geschieht durch den Aufbau ab dem Kindergarten in Form von Übungen, projektartigen Vorhaben. Erst danach erfolgt die Realisierung der eigentlichen Projekte mit einer Abschlussarbeit. Damit die Projektarbeit erfolgreich verlaufen kann benötigen die Kinder Basiswissen, Strategien, Reflexionsmöglichkeiten und Methoden. Eine gute Methode, welche sich bewährt ist die IIM- Methode, die individuelle Interessenforschungsmethode. Wir arbeiten dabei nach Unterlagen von Doris Müller –Hostettler, welche im Verlaufe der Schuljahre stetig weiterentwickelt und den eigenen Bedürfnissen angepasst wurden.
Im Projektunterricht hat die Lehrperson mehrere Rollen: Sie vermittelt das Basiswissen an Methoden um ein Projekt erfolgreich durchführen zu können. Sie ist als Coach unterstützende Beraterin und Beurteilerin. Sie begleitet den Prozess laufend durch formative Beurteilungen. Sie überwacht den Prozess und beurteilt den Prozess und das fertige Produkt.
Schüler- und Klassenrat
Die wichtige Bedeutung von Beteiligungs- und Mitsprachemöglichkeiten an der Schule ist in zahlreichen Studien zur Schulklimaforschung eindrucksvoll belegt worden. Das Konzept »Fit und stark fürs Leben« will die Partizipationskultur deshalb bewusst stärken. Um nachhaltige Partizipation an unserer Schule wurde der Klassenrat in allen Klassen institutionalisiert. Die Kinder können auf Klassenebene ihre Mitverantwortung übernehmen. Der Klassenrat fördert demokratisches Miteinander und Partizipation in der Schule. Er ist das demokratische Forum einer Klasse. In den wöchentlichen Sitzungen beraten, diskutieren und entscheiden die Schülerinnen und Schüler über selbstgewählte Themen: über die Gestaltung und Organisation des Lernens und Zusammenlebens in Klasse und Schule, über aktuelle Probleme und Konflikte, über gemeinsame Planungen und Aktivitäten. Dabei stehen der respektvolle Dialog, ein gewaltfreies Miteinander, gemeinsame Problemlösung und das Gefühl des Dazugehörens im Vordergrund. Im Schülerrat, dem »Prima-Klima-Rat«, sind gewählte Schüler/-innen aus der 3. Klasse bis 6. Klasse vertreten und treffen sich regelmäßig. Im Schülerrat wird die Teilverantwortung für die gesamte Schule wahrgenommen und über das gute Schulklima gewacht.
Lernstudio und Lerntutoring
Seit dem Schuljahr 2012/13 bieten im Lernstudio Kinder der 6. Klasse zweimal pro Woche als Lerntutoren und Lerntutorinnen nach der Schule betreute Hausaufgabenhilfe oder Unterstützung in anderen Fachbereichen wie zum Beispiel Deutsch und Mathematik an. Das Lernstudio ist bewusst in den Räumen der Bibliothek und des Forscherraumes untergebracht. Zusätzliche Fördermaterialien, Computer und Bücher stehen hier jederzeit zu Verfügung. Kinder lernen gerne von anderen Kindern. Für die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse ist es ein gutes Lernfeld, weil sie sich in die Lernsituation von jüngeren Kindern einfühlen müssen. Zwei Schülerinnen und Schüler betreuen pro Lernstudioeinheit sechs bis acht Kinder. Für die Eltern kann das Lernstudio auch eine gewisse Entlastung bezüglich Hausaufgaben bringen. Fremdsprachige Kinder profitieren besonders von dieser neuen Möglichkeit, da sie zuhause oft wenig Unterstützung finden. Das Angebot ist kostenlos, die Sechstklässler/-innen erhalten eine kleine Entschädigung.
FörderPlus
Jede Schülerin und jeder Schüler wird mit den individuellen Begabungen im Klassenunterricht gefördert. Darüber hinaus wird seit 2012 an der Gemeindeschule Schwyz das »förderPLUS« für besonders begabte oder hochbegabte Schülerinnen und Schüler angeboten. Die Begabtenförderung ist gedacht für Kinder mit überdurchschnittlichen Interessen und Fähigkeiten für ein bestimmtes Thema, welche die Möglichkeiten des Klassenunterrichts sprengen. Die Kinder können sich mit Hilfe des Angebots »förderPLUS« nach ihren persönlichen Stärken weiterentwickeln. Dabei erfahren sie eigenverantwortliches, herausforderndes, lustvolles und projektartiges Lernen auf der Basis von konkreten Erfahrungen.
Das Angebot umfasst grundsätzlich zwei Lektionen pro Woche für Schülerinnen und Schüler von der 3. Klasse–6. Klasse und wird im Schulort angeboten. Die Kinder des Angebots förderPLUS arbeiten meist außerhalb der Klasse in einer Gruppe. Die Gruppengröße besteht in der Regel aus 3 bis 8 Kindern. Die Lehrperson für Begabtenförderung kann aber auch einzelne Schüler bei ihren Projekten im Sinne eines Lerncoachs begleiten. Das Kind arbeitet dann selbständig während der Unterrichtszeit an seinem individuellen Thema. Die Begabtenförderung kann halbjährlich beendet werden. Das Angebot ist freiwillig.
In Schulkreis Rickenbach ist die »förderPLUS-Gruppe« zusätzlich zuständig für die Schülerzeitung »Rickenbach Times«, welche regelmäßig erscheint.